Montag, 15. Dezember 2008

Rückblick in den letzten 5 Tagen







Nun hat die letzte Woche angefangen Zeit meine Monate hier rückpassieren zu lassen. In den letzten zwei Wochen habe ich mich durch 9 Examen gekämpft und mit einer dicken Erkältung gerungen. Also 9 Examen in 2 Wochen finde ich ziemlich heftig muss ich ehrlich sagen. Somit hatte ich viel um die Ohren, da man ja nicht ganz dumm dastehen will vor der Klasse und vor den Lehrern. Was mir auch bis jetzt ganz gut gelungen ist auf Geschichte und Mathe aber die sind auch schier unmöglich zu bestehen. Mathe zum einen weil es total unterschiedlich zu Deutschland ist und Geschichte, weil der Lehrer verdammt viele Details hören will und richtig viele Konzepte erklären muss. Aber in den anderen Fächern habe ich mich recht gut geschlagen und sogar Französisch bestanden als 3 beste was natürlich voll überraschend war^^. Am vorletzten Wochenende war ich dann mit ein paar Leuten im Kino den coolen Biss zum Morgengrauen oder Creopusculo Film gesehen. Und Überraschung ich habe alles verstanden und der Film war eine der schönsten Buchverfilmungen ist die ich bisher gesehen habe. Ohne Sachen zu verdrehen oder auszulassen höchstens ein bisschen verkürzt aber das macht ja nichts 2Std. reichen ja auch. Danach sind wir was essen gegangen und haben so ziemlich das komplette Restaurant zusammen gelacht , ich glaube die anderen fanden uns ein wenig peinlich :D.

So die letzten 5 Tage sind da und da ich immoment krank bin hab ich Zeit über die letzten 4 Monate nachzudenken. Fangen wir doch mal an, ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass ich erst am Flughafen selbst richtig begriffen habe, dass ich mich nun auf den Weg nach Spanien mache und 4 Monate in ein Land gehe, wo ich die Sprache bis zu dem Zeitpunkt noch nicht wirklich beherrschen konnte. Und wenn es mal so sieht war nun wirklich ein schwerer Weg als wenn ich in die USA gegangen wäre. Spanien ist zwar nicht soweit weg aber dafür mit fehlenden Sprachkenntnissen umso schwieriger. Die ersten Wochen waren mit dem Unterricht in der Sprache noch leicht zum lernen und Freunde zu finden, da man sich zur not noch auf Englisch unterhalten konnte. Da ich am Anfang mit 6 Wochen Sprachunterricht gerechnet hatte, war ich ziemlich geschockt, dass die Schule schon eine Woche früher anfing, als gedacht. Und das meine Klasse mich auch nur angestarrt hatte wie ein außergewöhnliches Tier im Zoo, hat mir auch nicht besonders geholfen mein Selbstvertrauen aufzubauen. Kurz gesagt die erste Zeit im Institut hätte mich fast zum aufgeben gebracht, da ich mich noch nie so allein gefühlt hatte wie in der Zeit. Mit mir wurde kaum gesprochen, in der Pause war ich allein und das Schulsystem, dass so anders war, das alles hat mich so ziemlich runtergezogen. Aber durch die Unterstützung von meinem Freund vor Ort und die meiner Familie hab ich das auch überstanden und mich einfach an welche aus der anderen Klasse gewandt habe die auch mit mir reden und in der Pause mit mir zusammenstehen wollten. Mittlerweile hat sich die Situation in der Klasse gebessert, jetzt zum Ende hin wurden meine Klassenkameraden offener und haben mich in die Gemeinschaft aufgenommen. Naja besser spät als nie nur schade, dass das nicht früher hätte passieren können. Ich finde das wirklich schade, dass sie das am Anfang nicht hätten machen können. Hätten es mir sehr viel leichter machen können, aber naja es war auch eine ungewohnte Situation nehme ich mal an: eine aus Deutschland mit wenigen Sprachkenntnissen und noch dazu blond. Mittlerweile bin ich akzeptiert und integriert, was auch sehr gut ist. Mir sind sehr viele Unterschiede zum deutschen Schulsystem aufgefallen, so zum Bsp. die Methode des Unterrichts, es gibt keine Gruppenarbeiten, keine mündlichen Noten, nur Frontalunterricht und der Lehrer sitzt auf einer Art Podest. Das Klassenzimmer ist ein bisschen Old School mäßig mit geraden Reihen und im Allgemeinen recht streng gehalten. Die Stunden dauern statt 45 Minuten zwischen 55 bzw. 60 Minuten. Bestimmte Bräuche hier in Spanien kann nicht ganz nachvollziehen bzw. nicht ausüben wie zum Bsp. die Siesta schlafen oder Figuren von einer Tonne durch die Stadt zu schleppen und dafür auch noch Geld zu bezahlen. Die Siesta ist hier in Andalusien quasi notwendig bei der Hitze im Sommer über die Mittagszeit. Zwar kann ich tagsüber nicht schlafen, aber dösen bzw. einfach nur ruhig liegen und ein Buch lesen bzw. Musik hören. Die religiösen Prozessionen sind fast so etwas wie Volksfeste und die Leute werden total verrückt wollen einen noch nicht mal durch die Straßen gehen lassen. Kann man echt Angst bekommen, wenn man nur versucht durch die überfüllten Straßen nach Hause zu gehen.




Insgesamt kann man über die meine Zeit hier sagen, dass ich hier viel über mich, über ein Land und über die Sprache selber gelernt habe. Zu allererst einmal die Sprache ich bin mittlerweile fähig ein Buch in Spanisch zu lesen, was ich mir ja auch als Ziel gesteckt hatte und auch Filmen folgen. Meine Sprachkenntnisse haben sich nicht nur verbessert dadurch, dass ich hier Sprachunterricht hatte, sondern auch das ich mich hier aufgehalten habe mich fast nur mit Spaniern unterhalten habe und umgeben habe, was der beste Weg ist die Sprache zu lernen. Wenn ich nun meine Unterhaltungen mit meiner Gastfamilie mit denen am Anfang vergleiche bin ich richtig gut geworden in Konversation mit den Andalusiern. Man sagt hier unten wenn man die Andalusier versteht, versteht man jeden. Was habe ich über mich selber gelernt? Ich habe gelernt nicht so schnell die Flinte ins Korn zu werfen und das ich mich immer auf meine Familie und meine Freunde verlassen kann, auch wenn ich etwas weiter entfernt bin. Mein Selbstbewusstsein ist auch etwas größer geworden in Sachen ich kann es schaffen ich muss es nur wollen. Ich habe mittlerweile gelernt Karten zu lesen und wer es schafft sich in Sevilla Centrum mit oder auch ohne der Hilfe einer Karte zurecht findet der kriegt es glaub ich überall hin. Und das muss man wirklich Sevilla lassen die Straßennamen muss man mit viel Glück finden, denn um die steht es wirklich schlecht. Hmm… was habe ich noch gelernt? Achja die Kultur ich bin hier eigentlich fast nur auf nette, offene Menschen getroffen ( wenn man mal von der Anfangszeit in der Schule absieht ) und meine Gasteltern waren wirklich super nett und haben mir geholfen, wo sie nur konnten.




Alles in allem hatte ich hier wirklich super schöne 4 Monate mit vielen nützlichen Erfahrungen und schönen Erlebnissen. Und ich bin wirklich dankbar dafür, dass meine Eltern mir das ermöglicht haben und auch für die Unterstützung von allen meinen Freunden und meiner Familie. Auch für die vielen Pakete aus Köln mit den leckeren Sachen und dem Adventskalender :D .






Jetzt kommen noch ein paar Bilder von mir und meinen Klassenkameraden und meinem Klassenraum:
mein Klassenraum wie gesagt Old School in grün der Andalusien Farbe
Die anderen beiden Bilder von oben lassen sich leider nich verschieben also zwei Sätzchen noch dazu... Auf dem oberen ist fast meine komplette Klasse bis auf ein paar ausnahmen die keine Fotos mögen und darunter bin ich mit Amanda Estefania und einer der Zwillingen...

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